spacer News
spacer
spacer

Ausstellung // NEWS //

in der Galerie THOMAS HÜHSAM in Offenbach am Main -->

http://www.huehsam.de


 

Eröffnung: Samstag, 16. Mai 2009 um 19 Uhr mit:

* Valentin Beinroth
* Andrea Bender
* Denise Bettelyoun
* Christof Kohlhofer
* Oliver Raszewski
* Nadine Röther
* Silke Andrea Schmidt
* Kaya Theiss

 

Öffnungszeiten während der Ausstellung:

Montag bis Freitag 15 bis 20 Uhr
und nach Vereinbarung.
Ausstellung: 18. Mai – 12. Juli 2009

Galerie Thomas Hühsam
Frankfurter Straße 61 · 63067 Offenbach
Tel. 069 / 81 00 44 · Fax 069 / 81 00 55
E-Mail: galerie@huehsam.de

 

Artikel zur Ausstellung --> Offenbach-Post, 1.Juni 2009

 


 

 

Foto folgend: © “news”, Lambdaprint 60x80cm/Installation

von Silke A. Schmidt, 2009

 

/////////////////////////////////////

Weitere Bilder in der Ausstellung:


“Sekretär”, 30x30, Plexiprint, 2008, © Silke Andrea Schmidt

 

 

 

 

 

“Pelikan”, 30x30, Plexiprint, 2008, © Silke Andrea Schmidt

 

 



"Auf Kriegsfuß mit der Heimeligkeit"


Neuigkeiten aus der zeitgenössischen Kunst präsentiert die Gruppenausstellung „news“ in der Offenbacher Galerie von Thomas Hühsam. Neun Künstler aus der Region bieten Entdeckungen.

Als Individualisten, die sich in der Zusammenschau trefflich ergänzen. Beispielsweise die gleichsam titelgebende Arbeit der aus Mühlheim stammenden Künstlerin Silke Andrea Schmidt. Die HfG-Absolventin hat ihre Domänen Fotografie und Installation in Einklang gebracht. Sie zeigt einen offensichtlich aus DDR-Beständen stammenden Fernseher, darin die Fotografie eines jungen Esels. An der Wand ein Bakelit-Telefonapparat amerikanischer Herkunft. Wer will, kann in die Ost-West-Verbindung biografische Bezüge der gen Ostdeutschland Verzogenen hineindeuten. Neuigkeitswert haben auch die mittlerweile zum künstlerischem Markenzeichen avancierten Bulldoggen von Kaya Theiss, die scheinbar einen Kostümfundus geplündert haben. Yoda, Darth Vader und Prinzessin Leia aus „Star Wars“ sind in den farbkräftigen Genre- Malereien ebenso zu entdecken wie Hunde im Spinnenkostüm und mit einer Papiertüte getarnte vierpfötige Spione. Denise Bettelyoun, im Spannungsfeld zwischen indigenem Erbe und westlichem Alltag, hat Knäuel selbst gefärbter Wolle in metallenen Abstreifgittern zu Farbornamenten arrangiert, die mythologischer oder mathematischer Abstammung sein könnten. Stofflichkeit der Natur und das Serielle der digitalen Welt vereinen die Wandinstallationen der HfG- Absolventin. Passend über einem Polstermöbel hängt Nadine Röthers Dekonstruktion der Trivialmalerei. Der für viele deutsche Wohnstuben obligatorische röhrende Hirsch ist hier zu einem Langohr aus zusammengetackerten Holzresten mutiert, dessen wappenartiger Trophäenhalter aus dem zersägten Rahmen des Wildbildes besteht. Auch die an der Düsseldorfer Malakademie ausgebildete Andrea Bender hat der Heimeligkeit den Krieg erklärt, nicht ganz so subtil, sondern in vehementen, eruptiven Farbausbrüchen. Ob Mädchen im Dirndl, ein lederbehoster Waidmann oder das Lebkuchenherz: Folkloristische Kleinbürgerlichkeit gerät im pastosen Wellengang ihrer bewegten Acrylmeer gänzlich aus den Fugen. Und sie verschont in treffend charakterisierenden Porträts nicht das nationale Torhüter-Heiligtum Oliver Kahn. Gegen diese ungestüme Rebellion wirkt Christof Kohlhofer, als Beuys-Schüler ebenfalls ein Spross der Düsseldorfer Akademie, wie ein abgeklärter Ikonograf amerikanischer Befindlichkeit. Dabei sind seine virtuosen Airbrush-Arbeiten zwischen Figuration und Farbfläche nicht nur Hühsams „News“ bringen junge Kunst nach Offenbach. Faszinierende Aspekte der virtuellen Gegenwart beschäftigen den lange Zeit in Offenbach beheimateten Oliver Raszewski schon seit geraumer Zeit. Wandfüllend hat er die gigantische Architektur eines Computerspiels auf die Leinwand gebracht und bis ins farbige Pixel aufgelöst. Lichteffekte und Dreidimensionalität rücken die Spiel-Oberfläche aus dem Sciencefiction „Das fünfte Element“ in die Nähe der Wirklichkeit. Dazu zwei Leuchtkästen der Aquatica-Serie mit Szenen aus dem künstlichen Aquarium. Da macht sich Unbehagen breit. Seelenspiegel, sondern provokante Gradmesser. Solch Furor ist Patrizio Poracchia fremd. Der Schweizer sieht die Dinge gelassen und meditiert in seinen phosphoreszierenden Raumkörpern lieber über die Kraft der monochromen Farbe. Im Halbdunkel beginnen sie zu leuchten und erlangen soghafte Tiefe. Abgezirkelt wirkt die Kunst von Valentin Beinroth, der im vergangenen Jahr sein Studium an der Hochschule für Gestaltung beendet hat, nur auf den flüchtigen ersten Blick. Er hat das Geometriedreieck auf weißer Fläche exakt in Position gebracht, der aus Blattgold aufgetragene Sonnenkreis und das wie Papyrus aufgerollte Malpapier weisen jedoch weit in die Vergangenheit der Trigonometrie.

Offenbach-Post von Carsten Müller, 9.06.2009

 

 

spacer spacer
spacer spacer