HANG OVER I |
Hang over I./JJ1 (Bärenfelltrage) Bruno, der Bär JJ1, bekannt geworden als „Bruno“, der „Problembär“, war ein Braunbär, der im Mai 2006 aus der italienischen Provinz Trentino nach Norden wanderte, sich im bayrisch-österreichischen Grenzgebiet längere Zeit aufhielt und mehrfach die Landesgrenze überschritt. Es war seit über 170 Jahren der erste Braunbär, der in Deutschland in freier Wildbahn auftrat. Der letzte Braunbär war 1835 im bayerischen Ruhpolding erlegt worden. Während seiner Streifzüge schlug Bruno auch Haus- und Nutztiere, vor allem Schafe, zum Teil auch innerhalb von Siedlungen oder in deren Nähe. Daraufhin wurde er von der bayrischen Regierung als „Problembär“ eingestuft, der eine Bedrohung für den Menschen darstellt, und wurde – trotz deutlicher Proteste – schließlich zum Abschuss freigegeben. Die Freigabe wurde nach massiver Kritik seitens Experten und öffentlicher Diskussion zeitweise zurückgezogen. Drei Wochen lang wurde mit verschiedenen Methoden versucht, JJ1 lebend zu fangen. Am 26. Juni 2006 wurde er schließlich in der Nähe der Rotwand im Spitzingseegebiet in Bayern erlegt und ausgestopft. Seit 27. März 2008 ist er im Schloss Nymphenburg im Museum Mensch und Natur ausgestellt, wo auch das in Bayern 1835 abgeschossene Braunbär-Exemplar zu bewundern ist. ... (..) hierbei unterschied Stoiber in wissenschaftlich fragwürdiger Weise zwischen „Normalbären“ mit erwartungsgemäßem Verhalten, weiter sogenannten „Schadbären“ (einem Begriff, der auch in der Staatskanzlei breite Verwendung fand) sowie schließlich den „Problembären“, zu denen er auch JJ1 zählte. In den deutschen Medien und der Öffentlichkeit etablierte sich dann überwiegend der Begriff Problembär. Aufgrund der ständig fehlgeschlagenen Fangversuche und der sich anhäufenden Schäden wurde JJ1 später auch als sogenannter „Risikobär“ bezeichnet.
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